20 Jahre Goldener Löwe – Ein Kapitel Stadtgeschichte
Mit einem zischenden Knall entlädt sich die Wasserfontäne auf dem Alten Markt in der Stralsunder Innenstadt. An den gut gefüllten Tischen des Goldenen Löwen springen Kinder auf und stürmen zum Wasser.
Zufrieden blicken die Geschäftsführer Norbert Wanitschke und Kester Krönke auf das bunte Treiben vor ihren 160 Außensitzplätzen und begrüßen Oberbürgermeister Alexander Badrow am Eingang ihres Restaurants.
Die Gastronomie mit dem schwedischen Wappentier ist eng mit der Geschichte der Hansestadt Stralsund verbunden. Das ursprüngliche Haus stand nachweislich schon zur Schwedenzeit vor über 300 Jahren und wurde zu DDR-Zeiten im Juli 1982 gesprengt, so dass noch im gleichen Jahr der Grundstein für ein neues Gebäude mit 46 Wohnungen gelegt wurde. 2001 folgte eine umfangreiche Sanierung durch die Stralsunder Wohnungsbaugesellschaft als Eigentümer. Nach den Umbauarbeiten öffnete der Goldene Löwe in skandinavischem Ambiente vor genau 20 Jahren. Zu diesem Anlass gratuliert das Stadtoberhaupt persönlich. „Ganz klar eine unserer guten Stuben in der Altstadt“, betont Alexander Badrow und wünscht dabei dem gesamten Team auch für die Zukunft alles Gute.
„Wir sind ein Unternehmen mit familiärer Atmosphäre“, sagt Geschäftsführer Wanitschke als Vater von drei Kindern und entkorkt feierlich eine große Flasche Sekt. „Die überwiegende Zahl unserer Mitarbeiter ist hier seit über 10 Jahren an Bord. Da hält man zusammen. Das haben die letzten Jahre noch einmal sehr deutlich gezeigt.“
Die Gastronomie hat harte Zeiten hinter sich. Das Miteinander wurde vielerorts auf die Probe gestellt. Doch im Goldenen Löwen konnten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz der Ungewissheit auf ihre Geschäftsführung verlassen. Das Kurzarbeitergeld wurde ohne Zögern aufgestockt, so dass auf dem Lohnzettel keine Abstriche gemacht wurden. „Wir stehen zu unserer sozialen Verantwortung. Doch einfach war es nicht“, zieht Geschäftsführer Krönke Bilanz. „Wenn wir die Nachrichten gesehen haben, hatten wir manchmal das Gefühl, wir wären Pandemietreiber.“ Nicht alles sei gut gelaufen, doch man erlebe jetzt ein befreites Aufatmen und wolle den Blick deshalb nach vorn richten.
Von Oberbürgermeister Alexander Badrow auf mögliche Sorgen angesprochen, sind die Themen Personalmangel und Ruhestörung schnell auf dem Tisch. Es sei doch wichtig, dass es im Leben immer miteinander gehen müsse, so die Geschäftsführer. Doch grundsätzlich sei man zufrieden. Auch prominente Gäste hatten sie so einige über die Jahre – Udo Lindenberg, Armin Mueller-Stahl und viele weitere. „In unsere Hansestadt kommen sie alle“, meint Wanitschke lachend. „Denn in Stralsund scheint einem die Sonne ins Gesicht!“