Erste begrünte Bushaltestelle für Stralsund
Im Rahmen eines Pilotprojekts haben die Hansestadt Stralsund und die Ströer Deutsche Städte Medien GmbH eine neue Bushaltestelle im Stadtgebiet begrünt.
Ihr sechs Quadratmeter großes Dach ist mit sogenannten „extensiven Sedumpflanzen“ bepflanzt. Es handelt sich hierbei um pflegeleichte und insektenfreundliche Pflanzen, die einen Wasserrückhaltespeicher besitzen und blühen. Die grünen Haltestellen tragen dazu bei, den Feinstaub des Verkehrs zu filtern und somit für eine bessere Luftqualität zu sorgen.
Zu finden ist Stralsunds erste neue Wartehalle mit Dachbegrünung auf Höhe Tribseer Damm 28.
Für Oberbürgermeister Alexander Badrow ist die erste begrünte Bushaltestelle in der Hansestadt ein Meilenstein: „Denn sie ist nicht nur die erste in Stralsund, sondern in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Und das, obwohl wir bereits reich an Bäumen und Stadtgrün sind. Doch jeder Schritt in Richtung Klimaneutralität und Bienenfreundlichkeit ist ein richtiger Schritt. Die Dächer von Bushaltestellen sind im Gegensatz zu anderen Bauten sehr leicht für eine Bepflanzung nutzbar. Darum wird es noch weitere geben – nicht nur zur Freude von Maja und Willi, sondern auch der Fahrgäste.“
Jens Petersson, Niederlassungsleiter bei der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH in Mecklenburg-Vorpommern, verweist auf die Win-Win-Situation für Mensch und Natur: „Nicht nur, dass wir mit dieser Bushaltestelle die wohl modernste in Stralsund haben, es ist gleichzeitig auch die klimafreundlichste. Gerade im Sommer behält man einen kühlen Kopf beim Warten auf den Bus, atmet bessere Luft und kann sich am blühenden Grün ebenso erfreuen wie die Insekten.“ Der ersten begrünten Bushaltestelle werden noch in diesem Jahr weitere folgen (die zweite kommt im Mai), dazu andere mit Solarzellen.
In Stralsund bewirtschaftet Ströer aktuell rund 80 eigene und 17 weitere Bushaltestellen der Stadt.
Die Kosten für die begrünte Bushaltestelle trägt Ströer.
Wie die begrünte Bushaltestelle funktioniert
Der Fahrgastunterstand wurde mit einer Drainageschaummatte aus recyceltem Material und einer Substratschicht aus Bimsstein ausgestattet und mit zwölf verschiedenen Sedum-Arten bepflanzt. Sedum gehört zu den Dickblattgewächsen und ist auch unter dem Namen „Fetthenne“ bekannt. Die dickfleischigen Blätter speichern Wasser und kühlen die Luft durch Verdunstung. Die verschiedenen Arten blühen zu unterschiedlichen Jahreszeiten, so dass das begrünte Dach bis spät in den Herbst Nahrung für Insekten liefern kann. Regen wird nicht einfach in die Kanalisation eingeleitet, sondern vom Bodensubstrat aufgenommen. Dabei nimmt das Dach 180 Liter Wasser auf und gibt es an die Pflanzen ab. 50 bis 70 Prozent der Feuchtigkeit wird wiederum über die Pflanzen verdunstet und verbessert damit das Mikroklima der unmittelbaren Umgebung. Trotz Wasserspeicherung bleibt die Dachbepflanzung leicht: Bei maximaler Wassersättigung wiegt sie nur etwa 50 Kilogramm pro Quadratmeter. Darüber hinaus filtern die Blätter Feinstaub. Und nicht zuletzt bleibt es bei Sonnenschein unter dem isolierten Dach kühler.