Kunst im Rathaus: „Herbstfeuer in Stralsund“
„Als würde man von einem Menschen angelacht werden.“
Dieses Gefühl hat Dr. Ronald A. Lendle (74), wenn er auf sein am Computer entstandenes, mit Farbtupfern geschmücktes Kunstwerk „Herbstfeuer in Stralsund“ blickt.
Zu sehen ist es ab heute (8. Januar) im Foyer des Rathauses im Rahmen der Reihe "Kunst im Rathaus".
Der Einfall zu dem Bild kam dem früheren Psychotherapeuten und Künstler sowie Wahl-Stralsunder auf dem Nachhauseweg von einer Veranstaltung.
Als er an einem Oktoberabend im Jahr 2015 über einen Parkplatz lief, sah er aus der Ferne ein helles Leuchten. Es sah auf den ersten Blick wie ein Feuer aus. Bei näherer Betrachtung jedoch stellte sich heraus, dass es die orangefarbene Beleuchtung der Jakobikirche war, geschmückt durch herbstlichen Efeu und bunte Blätter. Sofort fühlte sich Lendle, als wäre er in einer anderen Welt gelandet, und wusste, "diesen Anblick muss ich festhalten". Für ihn hatte dieser Moment "etwas Magisches, ein Gefühl von Freiheit". Er prägte sich das Bild ein und begann, es am Computer zu entwickeln, der Prozess bis zur Fertigstellung dauerte dabei 14 Tage.
Die Arbeiten des seit 2013 in der Hansestadt lebenden Künstlers waren bisher unter anderem im Berufsförderungswerk, in ärztlichen Praxen und Restaurants sowie Cafés zu sehen.
Für Dr. Ronald A. Lendle und seine Frau war Stralsund eine "Liebe auf den ersten Blick", nachdem sich beide vor die Wahl gestellt hatten: "Berge oder Meer". Nach Arbeits- und Lebensstationen in München, Stuttgart und Münster war die Suche nach einem passenden Wohnsitz - "wir wollten nicht in die Großstadt" - mit Stralsund schließlich von Erfolg gekrönt, in einer Stadt mit "vielen kulturellen Möglichkeiten".
Das "Herbstfeuer in Stralsund" wird also keinesfalls das letzte Bild sein, was Lendle in Stralsund gemalt hat, denn "wir entdecken fast jeden Tag an den Häusern neue Details".